Liebe Eltern,
 nun ist es soweit. Nach ausführlichen Gesprächen mit dem/r leitenden Erzieher/in der
 Kita über alle wichtigen Informationen, wird Ihr Kind nun die
 „neue Gruppe“ das erste Mal besuchen. Hier sehen und sprechen Sie dann die
 Gruppenerzieher/innen, bestaunen den Gruppenraum, das Kita-Gebäude sowie den
 Spielplatz und ahnen das erste Mal, welchen großen Schritt Ihr Kind (und vielleicht
 auch Sie) vor sich haben.
 Dann kommt der große Tag! Mit viel Einfühlungsvermögen werden die
 Erzieher/innen der Gruppe Ihnen den Tagesablauf erklären und viel über Ihr Kind
 erfahren wollen.
 Die erfolgreiche Eingewöhnung ist wichtig für das Wohlbefinden Ihres Kindes.
 Ängste und Sorgen von Ihrer Seite übertragen sich besonders nachhaltig in dieser Zeit auf
 Ihr Kind.
 Die Eingewöhnung ist dann erfolgreich, wenn Ihr Kind eine Bindung zum/r
 Erzieher/in aufgebaut hat. Zu erkennen ist dies z.B. daran, ob sich Ihr Kind trösten lässt
 und nach kurzer Zeit der Trennungsschmerz vorbei ist.
 
 
 7 Tipps für eine leichtere Eingewöhnung in Krippe oder Kindergarten
 Der wohl erste und größte Schritt im Leben eines Kindes ist der Eintritt in die
 Kinderkrippe oder den Kindergarten. Für viele Kinder bedeutet das die erste
 stundenweise Trennung von den Eltern. Was können Sie tun, damit es Ihrem Kind nicht so
 schwer fällt?
 
 1. Die Kindertagesstätte „schmackhaft“ machen
 In der Kita darf gespielt und Neues gelernt werden. Lassen Sie das immer wieder in
 die Gespräche einfließen. Zeigen Sie Ihrem Kind die Einrichtung und lassen Sie
 es die anderen Kinder beim Spielen beobachten. So wird die Neugier geweckt.
 2. Bereits vorher mit dem „Abnabeln“ beginnen
 Sie können Verwandte und gute Freunde darum bitten, Ihr Kind vielleicht ein bis zwei
 Stunden zu beaufsichtigen.
 3. Gemeinsamkeiten
 Vielleicht geht ein Kind aus dem Freundeskreis oder aus der Nachbarschaft auch in diese
 Kita. Dann fühlt sich Ihr Kind möglicherweise wohler und sicherer, wenn es schon
 bekannte Kinder dort trifft.
 4. Langsame Eingewöhnung
 Das Tempo der Eingewöhnung bestimmt Ihr Kind. Die gute Eingewöhnung
 erfordert Zeit, die Sie sich unbedingt nehmen sollten. Steigern Sie den Aufent-halt in
 der Kita langsam (siehe Berliner Eingewöhnungsmodell im Anschluss). Bitte beachten Sie hier
 die Informationen und Hinweise durch die pädagogischen Mitarbeiter.
 5. Keine dramatischen Abschiede
 Bitte helfen Sie Ihrem Kind und den Erziehern/innen dabei, indem die
 Verabschiedung kurz und vielleicht mit einem Ritual begleitet wird. Hier kennen Sie
 Ihr Kind am besten und finden bestimmt das Richtige.
 6. Einigkeit mit den Erzieher/-innen
 In der Kita wird Ihr Kind viel Neues lernen und dies auch zu Hause anwenden wollen.
 Möglicherweise entspricht dies aber nicht den häuslichen Gewohnheiten. Toleranz ist
 hier das „Zauberwort“.
 7. Vertrauen
 Vertrauen in das pädagogische Feingefühl der Erzieherinnen und Erzieher sowie die
 engmaschigen Gespräche in dieser Phase tragen dazu bei, es Ihrem Kind und Ihnen so
 angenehm wie möglich zu machen. Ein langjähriger Erfahrungsschatz und ein auf die
 Bedürfnisse des Kindes abgestimmtes Konzept werden auch die letzten Berührungsängste
 verschwinden lassen.
 Wir freuen uns auf Ihr Kind und wünschen Ihnen viel Gelassenheit in dieser so
 aufregenden Zeit.
 Weitere Informationen zum Berliner Eingewöhnungsmodell finden Sie auf unserer
 Internetseite www.ill-ev.de unter dem Reiter  ́Elterninformation ́.
 
 
 
 Was geschieht während der Eingewöhnungsphase?
Im Beisein der Bindungsperson (= sichere Basis) können Kinder ihre Umgebung
 erkunden. Sie nehmen Kontakt zu den Erziehern, evtl. zu anderen Kindern auf und lernen
 Raum und Spielzeug kennen. Sie kehren zu Mutter oder Vater zurück, wenn sie sich
 unsicher fühlen. So bauen sie ohne Angst eine Beziehung zu den Erziehern auf. Nun ist der
 Erzieher oder die Erzieherin in der Lage, das Kind zu trösten. Er kann die Position einer
 sicheren Basis für das Kind einnehmen.
 Unser Eingewöhnungsangebot (nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell) (Die Dauer
 ist sehr unterschiedlich, wir gehen von 2-4 Wochen aus)
1. Grundphase (mindestens 3Tage)
 Jeweils für ein bis zwei Stunden erleben Ihr Kind und Sie als
 Bezugsperson das Gruppengeschehen. Sie sind teilnehmender
 Beobachter, ziehen sich zurück, sind passiv, reagieren aber unbedingt auf die
 Kontaktaufnahme Ihres Kindes.
 Die Erzieherin/ der Erzieher ist am ersten Tag noch zurückhaltend,
 beobachtet Ihr Kind, initiiert Spielangebote. Die Kontaktanbahnung geht eher
 von Ihrem Kind aus, indem es mit uns in Blickkontakt tritt, Spielzeug zeigt oder
 uns anspricht. In den nächsten beiden Tagen werden wir uns Ihrem Kind
 immer aktiver zuwenden und es begleiten.
 
 2. Trennungsversuch (frühestens am vierten Tag)
 Nachdem sich Ihr Kind dem Spiel zugewandt hat, werden Sie sich für
 einen verabredeten Zeitraum von Ihm verabschieden und halten sich aber in der
 Einrichtung auf, damit Sie sofort zurückkommen können, wenn der Kummer zu
 groß ist. Ansonsten bleibt es bei der verabredeten Zeit.
3. Stabilisierungsphase (frühestens ab fünftem Tag, nicht an einem Montag!) Die
 Trennungsphase wird jetzt ausgedehnt. Wenn Ihr Kind ein Spiel oder eine Tätigkeit
 für sich gefunden hat, verabschieden Sie sich wieder kurz und verlassen den
 Raum. In Absprache mit den Erziehern wird die Verweildauer vereinbart, wobei Sie
 sich noch in der Nähe aufhalten. Die Erzieher/innen übernehmen nun auch
 schon Teile der Versorgung Ihres Kindes, eventuell kann das Kind auch schon mal
 schlafen.
4. Schlussphase (nach einer bis drei Wochen)
 Ihr Kind hat Vieles kennengelernt und vertraut der neuen Bezugsperson – der
 Erzieherin/dem Erzieher auch in schwierigen Situationen.
 Jetzt wird der Zeitraum verlängert. Ihr Kind sollte nach Möglichkeit vorerst nur zur
 Tageskernzeit in die Einrichtung kommen, damit es nicht zu einer Überforderung
 kommt.
 
 
 Wie können Sie sich und Ihr Kind auf die Zeit der Eingewöhnung vorbereiten?
 • Essens- Schlafrhythmus evtl. schon vorher an die Zeiten der Kita
 anpassen
 • Eingewöhnung nicht mit einem kurz zuvor oder gerade
 erkrankten Kind beginnen
 • Urlaub so planen, dass er nicht kurz nach der Eingewöhnung liegt
 • in der ersten Zeit immer zur gleichen Zeit kommen und abholen
 • vertraute Gegenstände, wie ein Kuscheltier können mitgebracht
 werden
 • wenn sich Ihr Kind schwer von einem Elternteil trennen lässt,
 kann vielleicht das andere Elternteil die Eingewöhnung begleiten
 Dieses Angebot soll Ihnen eine Vorstellung darüber vermitteln, wie Ihr
 Kind eingewöhnt werden könnte. Da jedes Kind, jede Familie sich unterscheiden,
 machen wir auch in der Eingewöhnung Unterschiede.
 Wir besprechen mit Ihnen jeden einzelnen Tag und finden für Ihr Kind die passende
 Eingewöhnung.
 
 
 
 
  
