Sag es mir und ich vergesse es, zeige es mir und ich erinnere mich, lass es mich tun und ich behalte es!
In den ersten drei Lebensjahren verläuft die Entwicklung so rasant wie nie wieder. Der erste Schrei, die ersten Worte, die ersten Schritte. Das Kind entdeckt und erkundet seine Umgebung, knüpft soziale Kontakte zu anderen, möchte Dinge selbstständig tun und bildet dabei allmählich seine Persönlichkeit heraus. Gemeinsam mit den Eltern wollen wir im Sinne einer Elternpartnerschaft zusammenarbeiten und unter anderem anregende Rahmenbedingungen schaffen, die es dem Kind ermöglichen die Welt zu entdecken und zu begreifen und darüber hinaus Möglichkeiten zur Erprobung von Fähigkeiten und Fertigkeiten bieten.
In der Krippe unserer Kita „Kleine Schlossgeister“ begleiten 3 pädagogische Fachkräfte Kinder im Alter von 0-3 Jahren. Wir arbeiten teilgeöffnet und altersgemischt. Die Eingewöhnung verläuft nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“ und wird den individuellen Bedürfnissen des Kindes angepasst. In diesem Rahmen findet ein stetiger Austausch mit den Eltern statt. Jeden Morgen begrüßen wir uns gemeinsam mit verschiedenen Liedern im Morgenkreis. Wir lernen und üben in diesem Kontext auch Gedichte und Fingerspiele und greifen Themen auf, die die Kinder bewegen. Anschließend werden täglich, basierend auf den Bildungsbereichen und der Kreativitätspädagogik, pädagogische Angebote durchgeführt.
Unsere Räumlichkeiten bieten zahlreiche Gelegenheiten und Anreize zum Erproben, Experimentieren und Entdecken, zum Spielen mit lernanregenden Materialien und zum Kuscheln, Krabbeln und Bewegen. Hierbei können sich die Kinder an verschiedenen Bewegungselementen von Emmi Pikler austesten und ihrem Bewegungsbedürfnis nachgehen.
Wenn Sie Ihr Kind in eine Kindertagesstätte geben möchten oder müssen, haben Sie viele Fragen, auch Sorgen. Deshalb nehme ich, die leitende Erzieherin der Kita "Kleine Schlossgeister", mir für jedes Aufnahmegespräch viel Zeit. Auch die Erzieher der Gruppe, in die Ihr Kind kommt, haben zu Beginn der Betreuungszeit besonders viel Zeit für Sie und berichten gern über die ersten Stunden und Tage Ihres Kindes in der Kita.
Neben einiger zu erledigender Formalitäten können wir im Aufnahmegespräch auch alle Angelegenheiten Ihres Kindes besprechen. Dazu gehört auch die Eingewöhnung. Eine fehlende oder falsche Eingewöhnung kann viel Schaden anrichten. Deshalb gestalten wir diese Phase - gemeinsam mit Ihnen - nach dem Berliner Modell (von Hans-Joachim Laewen, Beate Andres, Èva Hèdervàri. Es gibt dazu ein Buch: "Die ersten Tage - ein Modell zur Eingewöhnung in Krippe und Tagespflege"). Ein paar Tränen werden in der Anfangszeit dennoch fließen, aber wir können sie auf ein Minimum reduzieren. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zur Eingewöhnung:
Warum ist die Eingewöhnung überhaupt notwendig?
Im Alter von ca. 7 Monaten wird beim Kind der Bindungsaufbau sichtbar (Fremdeln). Die Bindung ist ein gefühlsmäßiges Band zwischen Kind und seinen engsten Bezugspersonen (meist Mutter und Vater). Auch zum Erzieher wird innerhalb weniger Tage eine Bindung aufgebaut. Dieser Bindungsaufbau ist aber ohne die Nähe der Eltern mit hohen Stressbelastungen verbunden. Dieser Stress bleibt nicht ohne Folgen.Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Bei fehlender Eingewöhnung gibt es drastisch erhöhte Fehlzeiten wegen Krankheit (Kinder fehlten in den ersten 7 Monaten mehr als dreimal länger wegen Erkrankung), sogar Entwicklungsrückstände und Irritationen in ihren Bindungen an die Bezugspersonen sind möglich. Die Eingewöhnung ist für Kinder zwischen 7 und 20 Monaten besonders wichtig!
Was geschieht während der Eingewöhnungsphase?
Im Beisein der Bindungsperson (= sichere Basis) können Kinder ihre Umgebung erkunden. Sie nehmen Kontakt zu den Erziehern, evtl. zu anderen Kindern auf und lernen Raum und Spielzeug kennen. Sie kehren zu Mutter oder Vater zurück, wenn sie sich unsicher fühlen. So bauen sie ohne Angst eine Beziehung zu den Erziehern auf. Nun ist der Erzieher oder die Erzieherin in der Lage, das Kind zu trösten! Er kann die Position einer sicheren Basis für das Kind einnehmen.
Ablauf der Eingewöhnung
1. Grundphase (3 Tage)
Die Dauer der Grundphase beträgt drei Tage, jeweils ein bis zwei Stunden. Die Bindungsperson (Mutter, Vater oder andere Bezugsperson) betritt die Kita gemeinsam mit dem Kind und verlässt den Gruppenraum nicht ohne das Kind. Die Eltern (Bezugspersonen) sind teilnehmende Beobachter, ziehen sich zurück, sind passiv, reagieren aber auf Kontaktaufnahme durch ihr Kind.
Die Erzieherin / der Erzieher initiiert Spielangebote, reagiert auf Kontaktversuche, ist aber vor allem am ersten Tag sehr zurückhaltend. Die Kontaktanbahnung erfolgt eher vom Kind ausgehend (Blickkontakt, Spielzeug zeigen…). Ab dem zweiten Tag werden die Erzieher aktiver: Sie bereiten das Wickeln o.ä. vor, begleiten die Eltern bei der Aktion, sprechen mehr mit Kind und Eltern. Die Eltern überlassen das Kind zunehmend den Erziehern.
2. Trennungsversuch (am vierten Tag)
Die Eltern bringen das Kind und verabschieden sich, nachdem das Kind sich der neuen Situation zugewandt hat (zu spielen beginnt, Kontakt sucht). Sie bleiben in der Nähe und kehren nach ca. 30 min zurück, bei Bedarf schon eher.
3. Stabilisierungsphase (ab fünftem Tag)
Die Trennung wird ausgedehnt: Die Bindungsperson verlässt den Raum, wenn das Kind spielt. Zuvor verabschiedet sie sich (kurz!) vom Kind. Eventuell lassen die Eltern eine Tasche oder ähnliches liegen, damit das Kind sicher sein kann, dass sie zurückkommen. Die Eltern bleiben in der Nähe. Die Erzieherin übernimmt stückweise die Versorgung des Kindes, eventuell kann das Kind bereits in der Kita schlafen.
4. Schlussphase (nach einer bis drei Wochen)
Das Kind nimmt am normalen Gruppenleben teil. Die Eltern bleiben erreichbar, falls es zu schwierigen Situationen kommt. Evtl. bleibt es für einige Wochen beim Halbtagsplatz.
Während der Eingewöhnung soll das Kind möglichst nicht in den Frühdienst kommen.