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Winterwunder im Hort "John Brinckman"
Von Hort "John Brinckman"
Sehnsucht. Sehnsucht nach dem weißen Traum. Sehnsucht nach Eiskristallen, die in Flocken auf den kalten Boden schweben und die Erde mit einer samtenen Schicht bedecken, die alles Leben in einen friedlichen Schlaf fallen lässt. Jahre mussten vergehen, bis dieser Traum Wirklichkeit wurde. Doch nun endlich stand uns die Natur als Muse bereit und machte unsere Heimat auf eine seltene Art tabula rasa. Der Schnee verwandelte den Boden in eine weiße Leinwand und wartete darauf von uns bemalt zu werden: im Winterzauber und den Winterferien im Hort „John Brinckman“.

Unser alljährlicher Projekttag, an dem die kalte Jahreszeit ganz im Vordergrund steht, wurde dieses Jahr auf eine ganze Woche ausgeweitet und verbreitete viel Freude bei Kindern und Erzieher*innen. Die Kälte unseres Gemüts, die während der letzten Monate immer mehr Raum einnahm, machte nun Platz für neuen Tatendrang. Hochmotiviert wurden in den einzelnen Klassenstufen interessante Projekte zum Thema „Winter“ durchgeführt.

Während die Schneedecke immer dicker wurde, parkten immer mehr Schlitten dort, wo sonst die Fahrräder ihren festen Platz finden. Was macht deshalb also mehr Sinn als ein Schlittenparcours? Im Nu wurde die Strecke abgemessen und der Schnee zu Hindernissen aufgetürmt. Neben einem spannenden Rennen sah man Schneebälle fliegen, die ein eindeutiges Merkmal für eine fetzige Schneeballschlacht waren. Sogar vor einer Schnitzeljagd im Schnee schreckten die Kinder nicht zurück und fanden nach kniffligen Aufgaben die eingefrorenen Schätze. Ein ausgelassenes „Juchhe“ schallte jauchzend durch den verschneiten Winterwald. Nach diesen spaßigen Schneeabenteuern durfte natürlich ein heißer Kakao mit Minimarshmallows, der alle wieder aufwärmte, nicht fehlen.

Aber nicht nur auf dem Außengelände war der Winter präsent. Auch in unserem Horthaus hielt Väterchen Frost Einzug. Auf schneeweißen Keilrahmen entstanden fröstelnde Winterbilder, Schneeflockentänzerinnen aus Papier schwebten durch den Raum und von den wissenswerten Quizfragen rund um das Thema „Eis“ konnten die Kinder eine Menge lernen. Sportlich und spannend wurde es am Kickertisch, an dem die Sieger im Winterturnier gefunden wurden.

Heiß begehrt waren auch die kalten Experimente, die von den Kindern mit großer Begeisterung ausprobiert wurden. Neben Versuchen mit Eiswürfeln und Schnee stellten die Untersuchungen mit Trockeneis eines der Highlights unserer Projektwoche dar. Bei -78 (!) Grad Celsius stieg eine gewaltige Nebelwand aus den brodelnden Gläsern empor und ließ sowohl die Kinder als auch die Erzieher*innen ins Staunen versetzen. Ausgerüstet mit Schutzbrillen und Handschuhen zerschlugen die kleinen Forscher mit einem Hammer vereiste Gummibärchen und Blüten, die mit Leichtigkeit in kleine Glassplitter entzwei sprangen.

Zum Abschluss unseres „Winterzaubers“ stand in den Klassenstufen eine Après-Ski-Party an, bei der sich alle nach lustigen Tanz- und Bewegungsspielen mit erfrischendem Skiwasser abkühlten.

Nach dieser ertragreichen, authentisch winterlichen Projektwoche fragten wir uns: Was soll jetzt noch kommen? Die Antwort war sonnenklar: die Winterferien und – noch viel mehr Schnee!

 

Traditionell stehen die ersten Ferien des Jahres immer unter dem Zeichen der Länderwochen. In den vergangenen Jahren durften wir schon viele Länder „bereisen“ und die unterschiedlichsten Kulturen kennenlernen. Allerdings wurde uns dieses Jahr ein viraler Strich durch die Rechnung gemacht. Die Lösung lag aber schnell auf der Hand: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch so nahe liegt? Wir entschieden uns für eine Reise durch unsere Heimat Deutschland. Immerhin gibt es hier auch 16 verschiedene Länder. Acht davon schauten wir uns näher an. Kreuz und quer führte uns die Reise durch Niedersachsen, Thüringen, Sachsen, das Saarland, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Schleswig-Holstein und Bayern. Dabei entdeckten wir unterschiedliche Dialekte, traditionelle Spiele, spannende Naturphänomene, kulturelle Unterschiede und epische Landschaften.

Im höhlenreichen Thüringen wurden Rostbratwürste aus selbsthergestellter Knete geformt, ein Turm aus Bausteinen so hoch wie die Bremer Stadtmusikanten entstand, das Hortradio „Mecklenburg-Vorpommern“ sendete direkt aus unserer Einrichtung und das jodelnde Fabeltier Wolpertinger stattete uns einen Besuch ab. Im schneereichen Sachsen bauten wir ein Iglu, an der saarländischen Grenze rätselten die Kinder mit selbstgebastelten Narrenkappen über deutsch-französische Wörter, im hohen Norden ebbten die Gezeiten bei flutenden Experimenten auf und ab und in Niedersachsen folgten wir Baron Münchhausen auf seiner Kanonenkugel zur Nordsee.

Zum Abschluss der Ferien durfte dann jedes Kind sein erlangtes Wochenwissen auf dem heißen Stuhl von „Wer wird Millionär?“ unter Beweis stellen.

 

Nebenbei boten sich Frau Holle und die Goldmarie ein Wettschütteln mit ihren Kissen und beglückten uns mit einem winterlichen Wunderland, das wir uns selbst in unseren kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können. Endlich hatten wir mal WINTERferien. Ausgiebig nutzten wir die Zeit im Freien, feilten am Iglu, bauten Schneemänner und Schneefrauen, die meterhoch in den Himmel ragten, tollten im Schnee herum bei Schlachten mit dem weißen Gold und konnten für ein paar Wochen diese entbehrlichen Zeiten vergessen.

 

DANKE WINTER!

 

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