Von 19 Schülerinnen und Schülern dürfen sich 18 auf ihr Abiturzeugnis freuen. 56 Prozent, also mehr als die Hälfte von ihnen, hat vor dem Komma eine Eins stehen. Eine Schülerin sowie ein Schüler schafften es, ihr Abitur mit einem Top-Notendurchschnitt von 1.1 abzulegen. Insgesamt verzeichnet die Abiturklasse der Kinder- und Jugendkunstakademie in Kassebohm einen Gesamt-Notendurchschnitt von 2,0.
Wie schon während des gesamten Schuljahres blieb sich der Corona-Virus auch zum Ende hin treu und machte den Plänen der Absolventen einen Strich durch die Rechnung, ihre Abschlussfeierlichkeiten in das „Theater des Friedens“ zu verlegen. Stattdessen erfolgt die feierliche Zeugnisübergabe in der Schule. Lehrer, einzelne Vertreter des Schulträgers Institut Lernen und Leben e.V. sowie handverlesene Angehörige wohnen der Übergabe bei, um die Abiturienten gebührend zum bestandenen Abschluss zu beglückwünschen und in ihren neuen Lebensabschnitt zu verabschieden.
„Mein Lehrerkollegium und ich sind außerordentlich stolz auf unsere diesjährigen Absolventen, denn sie hatten fast ein Jahr lang keinen normalen Unterricht“, berichtet Manuela Zick. Sie ist Direktorin der Kinder- und Jugendkunstakademie in Kassebohm, einer Ganztagsgrundschule mit schulartunabhängiger Orientierungsstufe und gymnasialem Zweig. So pragmatisch, wie sie ihr letztes Schuljahr absolvierten, blicken die Abiturienten nun auch auf das Jahr zurück. Charlotte Dethloff fasst es so zusammen: „Ich persönlich empfand die Lernbedingungen als sehr angenehm. Wir hatten ziemlich schnell zu Beginn des ersten Lockdowns die Chance, digital unterrichtet zu werden. Darüber hinaus zeigten sich die Lehrer auch stets bemüht die neue Situation möglichst erträglich zu gestalten. Fast alle Lehrer waren rund um die Uhr erreichbar, falls doch mal Fragen aufkamen.“
Vermissen werden sie ihren Schulalltag doch ein wenig, fühlten sie sich hier doch aufgrund der übersichtlichen Schulgröße sowie der begrenzten Klassenstärke stets gesehen und beachtet. Auch pflegten sie einen partnerschaftlichen Umgang mit den Lehrern. So berichtet Max Paul Schnicke: „An der Schule herrscht ein familiäres Klima, welches ich sehr schätze. Darin liegt begründet, dass man gern in die Schule geht. Bei schlechten Noten oder anderen Auffälligkeiten wird auch mal das persönliche Gespräch seitens der Lehrkräfte gesucht, um auf Ursachenforschung zu gehen. Ich nenne es Bildung auf Augenhöhe.“
Nun geht es jedoch daran, die eigenen Zukunftspläne umzusetzen und die gestalten sich recht unterschiedlich. Während einige schon jetzt konkrete Studienwünsche äußern, etwa Philosophie, Physik oder ein duales Bachelor-of-Laws-Studium, wollen sich andere noch nicht genau festlegen. Bei Max Paul Schnickes Plänen könnte Geduld gefragt sein: „Ich werde mich erst mal um einen Minijob bemühen und hoffentlich irgendwann mal die Möglichkeit haben, meinen Führerschein zu machen. Denn auch hier sorgt Corona für lange Wartezeiten.“