Bentwisch, 01.08.2023. Ein Bescheid des Ministeriums für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern macht es amtlich: Ab 1. August bildet das Institut Lernen und Leben e.V. gemeinsam mit seiner Fachschule für Pädagogik und Sozialwesen in Bentwisch erstmals „staatlich anerkannte Erzieher für 0- bis 10-Jährige“ (kurz ENZ) aus. Damit zählt die Fachschule, deren Träger das ILL ist, zu den ersten freien Schulen im Land, die die dreijährige duale Ausbildung anbieten.
Das Besondere: Die Schüler haben im Institut Lernen und Leben e.V. sowohl ihre Ausbildungsstätte für die theoretische Ausbildung gefunden, als auch ihren Arbeitgeber und damit ihren Mentor für den praktischen Ausbildungsteil. Gegen ein Schulgeld wird in Bentwisch der theoretische Ausbildungsteil in Blockform organisiert. Dabei orientieren sich die Inhalte am Rahmenlehrplan des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die mit einer Ausbildungsvergütung entlohnten praktischen Phasen werden or¬ganisatorisch in enger Zusammenarbeit von Lehrkräften sowie den Fachkräften vor Ort unter dem Dach des ILL geplant.
Bislang setzte die Fachschule für Pädagogik und Sozialwesen in Bentwisch auf die Vollzeitausbildungen zum „staatlich geprüf¬ten Sozialassistenten“ sowie zum „staatlich anerkannten Erzieher (0–27 Jahre)“. Mit Erweiterung des Portfolios um die praxisintegrierte Ausbildung schafft das ILL im pädagogischen Aus-bildungssegment ein 360°-Rundumangebot. „Damit dienen wir dem primären Ziel, die Nachfrage nach gut ausgebildeten pädagogischen Fachkräf¬ten, wie es das KiföG M-V fordert, noch besser zu bedienen“, weiß ILL-Geschäftsführer Sergio Achilles. „Dass der Ausbildungsgang bereits mit einer vollen Klasse startet, bestätigt den vorhandenen Bedarf.“
Mit Beginn des neuen Schuljahrs zählt die Fachschule für Pädagogik und Sozialwesen insgesamt 124 Schüler. Seit Eröffnung der eigenen Ausbildungsstätte im Jahr 2016 in Bentwisch entließ das ILL bereits mehr als 130 gut ausgebildete Absolventen in die Arbeitswelt. Vor dem Hintergrund des bundesweit zunehmenden Fachkräftemangels in der Kindertagesbetreuung leistet der Träger damit einen wertvollen Beitrag mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Denn allein Mecklenburg-Vorpommern benötigt laut Bertelsmann-Stiftung bis 2030 mehr als 12.000 zusätzliche Fachkräfte.